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Miscellanea

A PROPOS - Die GNOSIS - ein Phänomen der Religionen
von Emmo Diem                                                                                                                           
 
Unter dem Titel "Among the Gnostics of the First Two Centuries", (Die Gnosis in den ersten zwei Jahr-
hunderten) was man zeitlich nicht zu eng sehen soll, veröffentlichte George R:S: Mead (1863-1933)
Artikelreihen, sowie das oben bezeichnete Buch. Diese wissenschaftliche Arbeit gilt heute noch als
Basiswerk verschollener Glaubensbekenntnisse.
Es bezieht sich nicht auf kanonische Aufzeichnungen (Kanon = griech. = eine Richtschnur für heilige
Schriften) sondern bewegte, als freie Kunde, viele Gottsucher. George R.S. Mead, der als einer der
besten Theosophen galt (Theosophie = griech. = Theos = Gott + Philosophia / Weisheit) befasste sich
u.a. mit gnostischen Quellentexten (Gnostik = griech. = wahres Erkennen). Schlägt man im alten Meyer
nach (7. Auflage des Konversationslexikons/Leipzig 1924), so findet man im Rahmen des Biblio-
graphischen Instituts wertvolle Anregungen über diesen religiösen Mischungsprozess. Im Zeitalter des
Hellenismus (= eine Bezeichnung für spätgriechische Kunst und Literatur = die Zeit vom 3. Jahrhundert
bis um Christi Geburt) findet man auch Einflüsse von mythologischen und theosophischen Elementen
des Orient (= Morgenland). Vergleiche dazu am besten Claire Laoulette: in "Weisheit des Orients".                                                
Das ist ein Leitfaden vom alten Ägypten bis zum Islam (=Arab. = Unterwerfung unter Gottes Willen,
basierend auf der Lehre Mohammeds / um 570 n.Chr.). Aber auch Persien, Syrien sowie Pythagoras
und die Stoa (= alte Philosophenschule in Griechenland) spielen hier herein. Nicht zu vergessen, die
 G.R.S. Mead 1863-1933
Begriffe von Pneuma (= griech. = übernatürliches Prinzip) und der Materie.
Nach gnostischer Lehre fußt das Menschsein auf einer doppelten Grundlage, wobei der Same des göttlichen Wesens, in die böse Welt gefallen ist. Aus diesem Grund darf der Erdenbürger das göttliche Element wiedererwecken, und in die Heimat des Übernatürlichen zurückkehren. Hier ist die sogenannte christliche Gnostik ein Fall von besonderem Interesse, denn Christus als göttlicher Geist hat im Körper des Menschen Jesus gelebt. Das erscheint vielen zu kompliziert, wobei der Christ lieber zu seinen volkstümlichen Mythen (Mythos = griech. = sagenhafte Erzählung) zurückfindet, und diese Geheimlehre anschließend wenigen Auserwählten überläßt.
Nach Christoph Markschies, dem Ordinarius für Ältere Kirchengeschichte (an der Humboldt-Universität zu Berlin) beginnt die frühe Gnosis mit SIMON MAGUS. Der soll ein Zauberer gewesen sein, der in Wirklichkeit nur darauf aus war, Macht auszuüben.

Ihm folgt MENANDER, der ebenfalls der Meinung war, dass man nur durch magische Künste dem
Erkennen zustreben kann, womit der Experte sogar Macht über die Engel haben könne. Dann soll
BASILIDES genannt werden, ein Schüler von Menander. Er starb ca. um 145 n.Chr. und lehrte in
Alexandria. Orientiert hat er sich an christlichem Kulturgut und greift die alte Idee des Zarathustra
(von Licht und Finsternis) wieder auf, wobei hier das Dunkle zur unvollkommenen Welt wird.
MARCION stammte aus Sinope am Schwarzen Meer, und war ein Reeder, der nicht nur als Händler
tätig war, sondern auch den obersten Gott vom Weltschöpfer trennte. Unter den christlichen
Gnostikern nehmen VALENTIUS und sein Schüler PTOLEMÄUS, um 180 nach Christus, eine
Sonderstellung ein. Von letzterem wissen wir, dass beide sich mit der Auslegung von apokryphen
Schriften befassten (siehe "Evangelium der Wahrheit" um 150 v.Chr.). Apokryph (giech. = verborgen)
nennt man jene Schriften, die nicht der kirchlichen Vorstellung entsprechen. Dieses Evangelium
wurde 1945 von einem ägyptischen Bauern, im Rahmen anderer Schriftrollen, an einem unschein-
baren Ort (Nag-Hammadi am Nil) zu Tage gefördert. Da es sich beim "Evangelium der Wahrheit" um
eine frühchristliche-gnostische Schrift, unter Einfluß von ägyptischen, jüdischen, persischen,
platonischen und stoischen Elementen handelt, waren eine Reihe von Wissenschaftlern der Meinung,
dass diese Entdeckung die Grundfesten des Christentums erschüttern würde. Das war nicht der Fall,         
Menander (342-292)
denn das Oberhaupt der Kirche hat es verstanden, diesem Ansinnen rasch entgegen zu treten.
Oder anders herum: Der Fundamentalismus blieb gefestigt. Begehrliche Grundbedürfnisse bleiben dem einfachen Volk erhalten.
Nach soviel Geisteswissenschaft, soll man sich aber auch um jene Gemeinschaft kümmern, die volkstümlicher, und im Sinne des Alten Testamentes orientiert war. Das war bei den EBIONITEN (hebräisch = die Armen) der Fall.
Mit ihnen hatte Paulus, ein später Apostel, zu kämpfen. Diese Ebioniten verachteten die zwischen den Evangelien ein- geschobene Apostelgeschichte. Jesus war denen wohl ein Messias, aber nur ein weiser Mensch. Geboren von Josef und Maria, aber nur dem Begehren der Menschen entsprechend, gezeugt. Paulus war ihrer Meinung ein Irrlehrer, und Abtrünniger.
Nicht einmal ein Jude.
 
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